Thailand

Manchmal führt ein Abenteuer nicht in die Wildnis, sondern direkt in den Kampf.

In Thailand habe ich mir eine der härtesten Herausforderungen meines Lebens gesetzt: einen Muay-Thai-Kampf nach professionellen Regeln zu bestreiten.

Ich hatte keine Erfahrung in diesem Sport. Keine Technik, nur den Willen, mich zweieinhalb Monate lang voll und ganz in ein Training zu werfen, das mich bis an meine Grenzen bringen sollte. Ich trainierte in brütender Hitze, mit Trainern, die selbst Legenden waren, Champions mit hunderten Kämpfen, manche jahrelang ungeschlagen. Ich wollte von den Besten lernen, und genau das bekam ich.

Das Training in Thailand war gnadenlos. Zwei Stunden am Stück, bei tropischer Hitze. Nach jeder Einheit lief mir der Schweiß in Strömen über den Körper. Ich trank mindestens eineinhalb Liter Wasser pro Session und trotzdem war ich ständig erschöpft. Dein Körper kommt kaum hinterher, Mineralien und Nährstoffe wieder aufzufüllen. Die Hitze entzieht dir alles.

Dann kam der Kampftag.

Der Gong, die ersten Schläge, und plötzlich war alles Instinkt. Kein Denken mehr, nur Reaktion. Jeder Treffer, jeder Ellbogen war real. Blut lief uns über die Stirn, wir beide wollten den anderen zu Boden bringen. In der dritten Runde traf mich ein Leberhaken. Ich konnte meine Deckung nicht mehr rechtzeitig schließen. Der Schiedsrichter beendete den Kampf.

Ich habe verloren.

Und trotzdem habe ich gewonnen.

Diese Niederlage hat mich mehr gelehrt, als ein Sieg es je könnte. Sie hat mich gezwungen zu reflektieren, zu verstehen, wo meine Schwächen lagen und hat mich daran erinnert, wie wertvoll es ist, bei Null anzufangen.

Muay Thai in Thailand war für mich nicht nur ein sportliches Abenteuer. Es war ein Test für Körper, Geist und Willenskraft. Und der Beweis, dass wahres Wachstum oft dort beginnt, wo man keine Erfahrung hat, nur den Mut, es trotzdem zu tun.

‍